Der Goldige Muck

Geschichten über das vergnügte Altwerden mit einem Retriever.

Die Geschichten sind nicht nur für Hundeliebhaber oder Retrieverbesitzer gedacht, sondern auch für Menschen, die gerne vergnügliche oder nachdenkliche Kurzgeschichten lesen; auch Leute, die über die Malaisen des Alters lachen wollen, und ganz besonders Freunde unserer schönen Stadt Marburg werden hoffentlich daran ihre Freude haben. Dabei komme nicht nur ich als Chefin, sondern in einigen Briefen auch der Goldige Muck selbst zu Wort.

Aus dem Covertext:
Altwerden ist nicht so einfach: Du erlebst plötzlich, wie Dir der Bus vor der Nase wegfährt, weil Du nicht mehr in der Lage bist, einen kleinen Sprint einzulegen; Du hast ganz unerwartete Probleme, aus der Badewanne auszusteigen; oder Du suchst stundenlang Deine Lesebrille und findest sie schließlich im Kühlschrank. Das sind Schlüsselerlebnisse, die Du am liebsten verdrängst.

Kritisch wird es aber, wenn Du Dich morgens fragst, für wen Du eigentlich aufstehen sollst. Du hast kein Ziel und keine Aufgabe mehr, bist nicht mehr für Andere verantwortlich. Das macht krank, seelisch und auch körperlich.

Aber es gibt ein wunderschönes Gegenmittel: Schaff Dir ein Haustier an!

Nicht nur die zweifelnde Grundeinstellung zum Altern sondern auch das körperliche Wohlbefinden werden durch jedes Haustier positiv beeinflusst. Dies wurde inzwischen in einer Vielzahl von Studien belegt: Ältere Menschen, die für ein Haustier sorgen - ganz egal ob Wellensittich, Kaninchen oder Katze - sind gesünder und fröhlicher.

Und wenn das Haustier gar ein lebhafter, junger Hund ist, der jeden Tag versorgt, bewegt, beschäftigt und eigentlich auch erzogen werden will, dann lässt sich das Altern leichter ertragen, und mit etwas Glück bleiben Geist und Körper noch viele Jahre rege.

Möchten Sie eine kurze Muck-Geschichte lesen?

Waldspaziergang
Komme gerade aus dem Wald.

Mein Muck hat mehrere Freunde getroffen,
ist wie ein Tartarenross durch das Laub gerast,
hat viele Purzelbäume geschlagen,
mir einen riesigen Stock an den Kopf geknallt,
hat eine schwarze Schlammsuhle gefunden
und sich neben einer Spaziergängerin geschüttelt.

Das Leben ist doch wunderschön!!

Oder eine andere Geschichte, diesmal von Muck geschrieben:

Muck schreibt an die Verwandtschaft:
Sturkopp

Hallo Tante Kundry,

ich höre, Du kannst ebenfalls nicht immer verstehen, warum wir armen Hunde stets gehorchen müssen, und Du hast Mitleid mit mir, weil ich für die Begleithundeprüfung lernen muss. Vielen Dank für Dein Verständnis. Ich hoffe doch, dass unsere Richter bei der Prüfung nicht so kleinlich sind und sehen, dass ich eigentlich ein ganz umgänglicher Typ bin. Nur - dieses blöde "Platz" machen geht mir echt auf die Nerven. Und dann soll ich mich dabei auch noch beeilen! Aber Ute sagt, wenn ich die Prüfung bestehe, darf ich auch bei einem Dummykurs mitmachen, und das wäre, glaube ich, echt schön.

Dabei sind die Menschen so blöd: Stell Dir vor, es war beim letzten Üben auf der Trainingswiese brütend heiß und schwül - Du kannst Dir vorstellen, wie mich das mit meinem dichten Fell nervt. Und als ich wieder mal in der stupiden Grundstellung sitzen musste, während Ute und die Trainerin sich stundenlang über mich unterhielten, bin ich ganz diskret und leise aufgestanden und unter die Bäume in den Schatten gegangen, wo auch unser Wasser stand. Ute hat mich aber umgehend zurückbeordert, was mir echt gestunken hat.

Die anderen, jüngeren Hunde im Training würden sich natürlich nie trauen, einfach mal zwischendurch weg zu gehen, aber ich bin doch alt genug und kenne mich aus!

Grüß mir die Cousinen
Dein Neffe Muck